Ein dichter und gesunder Rasen ist das Herzstück eines jeden Gartens. Allerdings muss er im Laufe der Zeit so einiges aushalten: ruppige Witterung, herumtollende Kinder oder Feiern im Garten strapazieren das Grün. Damit die Rasenfläche den Belastungen des Alltags standhält, bedarf es einer ausreichenden Vorbereitung beim Anlegen des Rasens.
Rasen anlegen – Die Auswahl des Saatgutes
Rasen ist nicht gleich Rasen. Es gibt viele unterschiedliche Sorten, die alle anderen Anforderungen entsprechen. Wird der Rasen als Spielfläche für Kinder oder Tiere genutzt? Liegt er eher schattig oder in der prallen Sonne? Wie groß ist die zu begrünende Fläche? Diese Faktoren und Weitere spielen bei der Wahl des passenden Saatgutes eine Rolle.
Folgende Sorten eignen sich für nahezu jeden Garten:
Rotschwingel: Ein ziemlich anspruchsloser Rasen, der auch kaltes Klima schadlos übersteht. Er verträgt Schatten, bevorzugt aber sonnige Plätzchen. Sein Wachstum ist besonders dicht.
Wiesenrispe: Ein absolut winterfester Rasen, der aus diesem Grund häufig in Berglagen vorzufinden ist. Der Rasen übersteht auch stärkere Belastungen problemlos.
Deutsches Weidelgras: Ein recht anspruchsloser Rasen mit schneller Regeneration. Er verträgt dank guter Verwurzelung kurzzeitige Trockenheit. Vorteilhaft ist die besonders schnelle Keimung und ein rascher Wuchs.
Rasen anlegen – Der richtige Zeitpunkt für die Aussaat
Hierzulande erfolgt die Aussaat vom Frühjahr bis in den Herbst. Erfolgt die Aussaat im Sommer, benötigt der Rasen eine vermehrte Pflege. Wird die Saat zu früh ausgestreut, bleibt wegen einer zu niedrigen Bodentemperatur womöglich die Keimung aus. Die Bodentemperatur muss hierfür mindestens konstante 5 Grad Celsius betragen.
Grundsätzlich keimt die Saat besser in warmen Böden. Ein gutes Ergebnis lässt sich bei der Aussaat zwischen April und Mai erzielen, da die Temperaturen mild sind und feuchte Witterungsverhältnisse vorherrschen.
Rasen anlegen – Ein fruchtbarer Boden sorgt für einen dichten Rasen
Neben dem Wetter und der Auswahl des Saatgutes hat auch der vorliegende Boden einen Einfluss auf das Ergebnis. Der Mutterboden, die fruchtbare Schicht des Bodens, sollte im Optimum eine Dicke von 20 Zentimetern vorweisen. Tonhaltige Böden können besonders viel Wasser speichern.
Damit der Boden nicht überwässert, kann der Boden mit etwas Quarzsand gelockert werden. Neigt der Boden zu Trockenheit, so eignet sich die Untermischung von Humus.
Anleitung zum Anlegen eines neuen Rasens
1. Vorbereitung des Bodens
Damit die Keimlinge optimal im Boden keimen können, muss zuvor eine ordentliche Aufbereitung erfolgen. Unkraut, Wurzeln und Steine müssen aus dem Boden entfernt werden. Der glatt geharkte Boden darf nun eine Woche ruhen.
2. Düngung
Mit speziellem Dünger lässt sich der Boden optimal auf die Aussaat vorbereiten. Die Keimlinge benötigen gerade in ihrer Startphase eine ausreichende Versorgung mit Nährstoffen. Manche Hersteller mischen den Dünger zum Saatgut. In diesem Fall ist das zusätzliche Düngen nicht nötig.
3. Aussaat
Die Aussaat sollte bei Windstille erfolgen. Gleichmäßig wird das Saatgut auf den Boden gestreut. Streuhilfen können die Aussaat der Samen erleichtern. Die Saat muss nach der Aussaat vorsichtig mit einer Harke in den Boden eingearbeitet werden. Dies verhindert das Verwehen oder die Austrocknung der Saat. Mit einer Walze lässt sich der Boden anschließend leicht andrücken.
4. Bewässerung der Saat
Damit die Samen keimen können, muss der Boden konstant feucht gehalten werden. Über drei bis vier Wochen darf der Boden nicht austrocknen, da das Saatgut sonst seine Keimfähigkeit verliert. Zur Bewässerung eignet sich eine feine Brause mit besonders kleinen Tropfen, da die Keimlinge besonders empfindlich sind.
5. Erste Kürzung
Sind die Samen erfolgreich gekeimt und haben sie eine Größe von etwa 10 Zentimetern erreicht, so kann der erste Schnitt erfolgen. Der Rasen sollte zunächst vorsichtig auf 7 Zentimeter gekürzt werden. Nach und nach kann der Rasen auf eine Höhe von ungefähr 5 Zentimetern zugeschnitten werden.
Mehrere leichte Rückschnitte sind schonender für den Rasen als ein radikaler Rückschnitt. Pro Rückschnitt darf die Halmlänge um maximal ein Drittel reduziert werden.
6. Nachbehandlung des Rasens
Damit der Rasen ordentlich wachsen kann, benötigt er diverse Nährstoffe. Die Überreste der Pflanzen wandeln sich nach dem Mähen in wertvollen Dünger um. Entfernt man diese Reste, unterbricht man den Zyklus. Mit der Zeit gehen dem Boden wichtige Nährstoffe verloren. Dieser Mangel muss durch eine ausreichende Düngung ausgeglichen werden. Die erste Düngung des Bodens sollte nach etwa 12 Wochen erfolgen.
Gedüngt werden sollte der Rasen grundsätzlich nur im Frühjahr bis Ende Herbst. Sind die Temperaturen noch zu niedrig, kann die Düngung den Rasen schädigen. Die Bodentemperatur sollte bei der Düngung mindestens 10 Grad Celsius betragen.