Tomatensaft im Flugzeug - Diese Wahl ist äußerst beliebt, aber warum überhaupt? Wir klären auf
Tomatensaft im Flugzeug - Diese Wahl ist äußerst beliebt, aber warum überhaupt? Wir klären auf - ©HandmadePicture / depositphotos.com

Der Flugnachbar ordert weder Kaffee, Tee noch Wasser. Es ist Tomatensaft, den die Stewardess auf seinen Wunsch in einen weißen Pappbecher gießt und ihm mit einem Rührstäbchen reicht.

Normalerweise ist Tomatensaft nicht zwangsläufig das beliebteste Getränk und vielleicht rümpfen auch Sie die Nase bei der Frage, warum manche Menschen im Flugzeug nicht genug davon bekommen können? Warum bestellen sie ein Getränk, welches Sie nicht anrühren würden?

Gesundes Elixier für die schlanke Linie

Dabei ist Tomatensaft ein gesundes Getränk. Er enthält die Vitamine A, B und E, dazu die Mineralstoffe Magnesium, Kalium, Natrium, Phosphor und Calcium. Hinzu kommen kleine Mengen Eisen und Zink. Zudem ist der Farbstoff Lycopin enthalten, der eine antioxidative Wirkung hervorruft, die Abwehrmechanismen der Zellen unterstützt und in wissenschaftlichen Studien krebsvorbeugende Effekte zeigte.

Auch unterstützt Tomatensaft die schlanke Linie: 100 ml haben gerade einmal 17 Kalorien. Ein Geheimtipp für alle, die Gewicht verlieren wollen, ohne zu hungern. Das rote Getränk sättigt hervorragend – im Gegensatz zu Kaffee, Tee und Limonaden.

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Fakt ist dennoch: In Restaurants wird Tomatensaft von den wenigsten Gästen angerührt. Stattdessen wird er als eher muffig beschrieben und für wenig attraktiv gehalten.

Geschmacksnerven außer Rand und Band

Anders ist dies im Flugzeug. Mehr als 1,5 Millionen Liter des Saftes schenkt allein die Lufthansa jährlich in luftigen Höhen aus. Schmeckt der rote Gemüsetrunk über den Wolken etwa anders?

Ja, das haben vor Jahren Forschungen des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik IBP in Holzkirchen ergeben. Über den Wolken überzeugt der Saft mit einem fruchtigen Geruch. Die Geschmacksnerven nehmen in 10.000 Metern Höhe Sinnesreize anders wahr. Schuld sind der höhere Luftdruck und die geringere Luftfeuchtigkeit. Daher wird das fruchtige Aroma des Tomatensaftes an Bord besser wahrgenommen.

Im Flugzeug bestellen erstaunlich viele Menschen einen Tomatensaft, den sie im Restaurant eher nicht bestellen würden - Häufige Gründe sind der Nachahmereffekt und veränderte Geschmacksnerven
Im Flugzeug bestellen erstaunlich viele Menschen einen Tomatensaft, den sie im Restaurant eher nicht bestellen würden – Häufige Gründe sind der Nachahmereffekt und veränderte Geschmacksnerven – ©YuliaB – depositphotos.com

Allerdings: Salz und Kräuter schmecken die Menschen während des Fluges nicht so gut. Bordköche sollten also genug Würzmittel in ihren Regalen stehen haben, um den anders wahrnehmenden Gaumen der Flugreisenden zu verwöhnen.

Nachahmer-Effekt mit positiven Wirkungen

Theoretisch kann es einen weiteren Grund für den Tomatensaft-Hype im Flieger geben: den Nachahmer-Effekt. Genauso wie im Restaurant, wenn Sie sich nicht entscheiden können, was Sie essen wollen, und genau das Bestellen, was der Gast am Nachbartisch gerade verzehrt, kann es im Flugzeug passieren, dass der Bordnachbar zum Nachahmungstäter wird. Er bestellt auch einen Tomatensaft. Warum nicht? Kaffee trinkt er ja jeden Tag im Büro.

Instinktiv tut er seinem Körper damit etwas Gutes. Da die relative Luftfeuchtigkeit über den Wolken deutlich niedriger ist als in Büro- und Wohnräumen, erhöht sich der Flüssigkeitsbedarf des Körpers auf einen Viertelliter pro Stunde. Hinzu kommt, dass der Organismus mehr Elektrolyte benötigt. Wie gut, dass der Saft des Nachtschattengewächses viel Natrium und Kalium enthält. Da die Strahlungsbedingungen im Flugzeug krebsförderlich sein können, ist die Einnahme von Antioxidantien in Form von Tomatensaft äußerst sinnvoll.

Toiletten meiden und Kater verscheuchen

Tomatensafttrinker an Bord können sich über einen weiteren positiven Effekt freuen: Im Gegensatz zu herkömmlichen Getränken ist der rote Saft weniger harntreibend. Und wer geht schon gern auf Flugzeugtoiletten?

Auch gilt der rote Trunk als Katerkiller. Wer am Vorabend zu tief ins Glas geschaut hat, bekommt aufgrund von Wasser- und Mineralstoffmangel die typischen Kater-Symptome wie Durst, Müdigkeit und Kopfschmerzen. Dagegen helfen Mineralstoffe und Vitamine aus der Tomate.

Beim nächsten Flug gibt es daher genügend Gründe, in Gegenwart der Stewardess das Wort „Tomatensaft“ in den Mund zu nehmen, wenn Sie nach dem gewünschten Getränk gefragt werden. Vielleicht entscheidet sich Ihr Sitznachbar für den Nachahmer-Effekt oder er rümpft die Nase – so wie Sie es früher getan hätten. Probieren Sie es aus!

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Tomatensaft im Flugzeug ist äußerst beliebt - Wir verraten, warum Du den Saft im Flieger auch mal probieren solltest

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